Hallo ihr Lieben,
ihr wisst ja bzw. es steht in meiner Info, dass ich Mathematik studiere. Da wurde ich letztens danach gefragt, wie es so ist, und ich fand die Idee gut, einen Post darüber zu schreiben. Die meisten Menschen reagieren auf mein Mathestudium ziemlich gleich - "Boah krass, ich habe Mathe in der Schule gehasst!", so wird es wahrscheinlich auch den meisten von euch gehen. Aber ich hoffe, dass es trotzdem für jemanden hilfreich sein kann.
VOR DEM STUDIUM
Das ist wohl das wichtigste, was man über das Mathe-Studium wissen muss, - das Uni-Mathe ist ganz anders als das Schulmathe. Wirklich ganz anders. Wenn man in der Schule gut in Mathe ist, heißt es nicht, dass man auch in der Uni rocken wird. So ging es mir: In der Schule hatte ich immer 15 Punkte bzw. eine 1,0, Mathe ist mir sehr leicht gefallen, ich musste nie lernen und hatte sogar Spaß am Unterricht. In meinem ersten Semester bin ich somit ziemlich auf die Fresse gefallen, joa, kann man so sagen. Ich war es gewohnt, einen Abend vor der Klausur das Buch einmal durchzublättern, was an der Uni unter keinen Umständen geht. Als mir das fünf Tage vor der Klausur bewusst wurde, habe ich die ganzen Tage und Nächste durchgelernt und die Klausur mit 4,0 bestanden - nicht besonders erfreulich, oder?
Theorie vs. Anwendung: Abgesehen davon, dass wir in der Schule nur die Grundlagen kennen lernen, liegt der Unterschied auch darin, dass man nur die Anwendung der Mathematik beigebracht bekommt. In der Schule bekommt man einen Satz, den man anwenden kann, es wird aber gar nicht gefragt, warum dieser Satz überhaupt gilt. Das macht man, wenn man studiert. Natürlich wird auch an der Uni angewandte Mathematik gelehrt, wobei man mehr rechnet und sogar den Taschenrechner benutzen kann, aber bei den meisten Grundlagenveranstaltungen geht es hauptsächlich ums Beweisen.
TIPP: Wenn ihr euch überlegt, Mathe zu studieren, probiert es aus! Man darf in alle Vorlesungen auch als Schüler reingehen - setzt euch mal rein und hört zu! Online findet man bestimmt Skripte zu Vorlesungen aus dem ersten Semester, schaut sie euch an. Es muss einem sehr deutlich der Unterschied zwischen Schul- und Unimathe klar sein.
IM STUDIUM
Angebote wahrnehmen: Ich kann natürlich nicht für alle Unis sprechen, ich erzähle nur aus meiner Erfahrung über die TU Darmstadt. An unserem Fachbereich haben wir ein extrem gutes an "Hilfsveranstaltungen" - Übungen zu den Vorlesungen, Tutorien, Sprechstunden. Wahrscheinlich sagen all die Begriffe nicht viel, wenn man noch nicht studiert, aber ich will euch einfach einen Rat geben: Erkundigt euch darüber, was es alles an der Uni gibt, was einem hilft, das Studium zu schaffen, und nehmt es wahr!
Mathe ist kein Fach für Einzelgänger: Ein weiterer wichtiger Punk ist - es ist sehr sehr schwer, ein Mathestudium zu schaffen, wenn man immer nur allein arbeitet. Klar gibt es Genies, die keine Hilfe brauchen, aber sogar die besten Leute brauchen Unterstützung beim lernen. In einer Gruppe bekommt man Hilfe und man kann auch anderen helfen.
NACH DEM STUDIUM
Ich werde auch sehr oft gefragt, was ich denn nach meinem Studium machen will, welche Jobs kann man als Mathematiker machen. Leider weiß ich immer noch keine Antwort auf diese Frage..
Es heißt immer, nach einem Mathematikstudium kann man so gut wie überall arbeiten. Das stimmt schon - überall werden Analytiker gebraucht. Der Nachteil dabei ist, dass man keine konkreten Vorstellungen davon hat, was man später machen kann. Sehr verbreitete Arbeitsfelder der Mathematiker sind Versicherung, Unternehmensberatung, Software-Entwicklung, Bankenwesen.. Aber es ist noch viel mehr dabei.
Zu diesem Teil kann ich aber leider nicht so viel sagen.. Ich selber habe vor, ein Praktikum zu machen, weil ich einfach noch gar keine Ahnung habe, was aus mir im Endeffekt wird :)
Ich hoffe sehr, dass ich mit diesem Post jemandem helfen konnte, oder dass es wenigstens nicht mega langweilig war :D
Falls ihr Fragen habt - nur zu!
♥